Moderne Technik in unscheinbaren Containern
Die Anlagenteile der Wasserstoffinfrastruktur sind auf mehrere Module aufgeteilt. Herzstück ist ein PEM(Polymer-Elektrolyt-Membran)-Elektrolyseur, der auf eine Produktionsmenge von 50 kg Wasserstoff pro Tag eingestellt ist. Hier wird gereinigtes und deionisiertes Trinkwasser mithilfe von grünem Strom in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt.
In einem anderen Container wird der Wasserstoff stufenweise auf 450 bar komprimiert und anschließend über Rohrleitungen und Ventile in die Hochdruckspeicher geleitet. Ein softwaregesteuertes Ventilsystem regelt dabei die Zuleitung zum Dispenser, der Zapfsäule. Mit nur wenigen Handgriffen können dort die Fahrzeuge angeschlossen und innerhalb kurzer Zeit betankt werden. Der Hochdruckspeicher ist dabei so ausgelegt, dass er bei 450 bar bis zu 120 kg Wasserstoff speichern kann. Mögliche Abnahmespitzen durch vermehrtes Tanken zum Schichtwechsel werden dadurch abgedeckt.

Auch bei der Werksflotte haben sich mit der Einführung der neuen Infrastruktur einige Änderungen ergeben. So ersetzen neun Linde E35 und zwölf Linde E50 Elektrogegengewichtsstapler mit Brennstoffzellenhybridsystem bisher eingesetzte Modelle mit Verbrennungsmotor. Die Fahrzeuge mit einer Tragfähigkeit von 3,5 und 5 Tonnen werden unter anderem für das Be- und Entladen von Lkws und die Versorgung der Montagebänder mit großen und schweren Komponenten, wie beispielsweise Gegengewichten, vormontierten Ramen oder Fahrerkabinen, eingesetzt.
Die neuen Stapler ermöglichen dabei einen Betrieb ohne Emissionen: Im Brennstoffzellensystem des Fahrzeugs kommt es zu einer Reaktion zwischen dem Wasserstoff und dem Sauerstoff der Umgebungsluft. Dabei entsteht elektrische Energie, die eine Lithium-Ionen-Batterie auflädt, welche dann wiederum den Stapler antreibt. Als Nebenprodukte entstehen lediglich Wasser und Wärme. Ein weitere ökologischer Vorteil? Der Wasserstoff wird unmittelbar dort erzeugt, wo er auch direkt eingesetzt wird.
Neben den Linde-Staplern kommt auch die explosionsgeschützte Zugangskontrolle der Flottenmanagementlösung Linde:connect zum Einsatz. Diese sorgt dafür, dass nur berechtigte und geschulte Personen die Wasserstoffanlage verwenden können. Die Ex-geschützte Sicherheitsassistenzlösung „Safety Guard“ am Dispenser und in den Fahrzeugen reduziert zudem automatisch die Geschwindigkeit der Stapler im Umfeld der Tankstelle und erhöht so die Sicherheit. Abschließend ermöglicht die Energiemanagementlösung „Linde Energy Manager“ eine intelligente Planung und Steuerung des Energiebedarfs am gesamten Standort, vermeidet Stromlastspitzen und dient der Kostenoptimierung.